Die in Berlin ansässige Carl Bechstein Stiftung möchte in der Bundeshauptstadt ein Haus des Pianos errichten lassen, das eine Vielfalt von Nutzungen unter einem Dach vereint. Dafür wurde nun ein architektonisches Wettbewerbsverfahren gestartet.
In der Europacity, nahe am Berliner Hauptbahnhof, soll ein Campus entstehen, der verschiedene Nutzungen rund um das Piano anbietet. Bechstein knüpft damit an das historische Engagement in Berlin an. Die C. Bechstein Pianoforte AG zählt heute zu den größten und wichtigsten Flügel- und Klavierbauern in Europa.
Im Rahmen eines Realisierungswettbewerbes wurden nun sieben Architekturbüros gebeten, Entwürfe für den Carl Bechstein Campus zu entwickeln. Das gewählte Verfahren soll hohe städtebauliche und architektonische Qualität gewährleisten.
Vom Konzertsaal bis zur Stipendiatenwohnung
Auf dem zu schaffenden Carl Bechstein Campus soll es verschiedene Angebote geben. Herzstück bilden die zwei Konzertsäle. Darüber hinaus soll es auch Übungs- und Workshop-Räume, Büros, Verkaufsräume für Flügel und Klaviere sowie thematisch passende kleinere Einzelhandelsflächen geben. Zudem ist eine Dauerausstellung historischer Tasteninstrumente vorgesehen. Diese sollen auch in Konzerten und Meisterkursen gespielt werden können, was Pianisten aus der ganzen Welt anziehen dürfte. Des weiteren sind auch Räumlichkeiten für Gastronomie vorgesehen. Eine der ungewöhnlicheren Aufgaben für die Architekturbüros bilden sicherlich die Stipendiatenwohnungen im hinteren Teil, in denen sich – so die ersten Ideen – auch Flügel befinden sollen.
Sieben Architekturbüros entwickeln Ideen für den Carl Bechstein Campus
In dem Verfahren entwickeln die Architekturbüros einen städtebaulichen und hochbaulichen Vorentwurf, der im Einklang mit dem bestehenden Baurecht liegt und auch ein bestehendes Gebäude auf dem Grundstück Heidestraße 46 – 52 nutzt. Der Wettbewerb findet in Abstimmung und Einbindung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie dem Bezirksamt Mitte von Berlin statt. Zum Wettbewerb eingeladen wurden die folgenden Büros:
- Architekturbüro LS, Berlin
- Bruno Fioretti Marquez, Berlin
- Dorte Mandrup A/S, Kopenhagen
- GRAFT, Berlin Gesellschaft v. Architekten, Berlin
- jessenvollenweider architektur, Basel
- Kleihues + Kleihues, Berlin Gesellschaft v. Architekten, Berlin
- Staab Architekten, Berlin
Die Ergebnisse sollen bis Ende dieses Jahres vorliegen. Eine Ausstellung der Arbeiten ist dann für Anfang des kommenden Jahres geplant.
Die von der Aktiengesellschaft mitbegründete Carl Bechstein Stiftung fördert bereits heute bundesweit das Klavierspiel besonders von Kindern und Jugendlichen. Für den geplanten Campus ist es vorgesehen, die Realisierung und den späteren Betrieb des Vorhabens über die Carl Bechstein Stiftung sicherzustellen. Eine Abforderung von staatlichen Zuschüssen ist nicht vorgesehen.